7. Deutsche und 17. Berliner Meisterschaft im Apnoetauchen 14.02.2015

7. Deutsche und 17. Berliner Meisterschaft im Apnoetauchen 14.02.2015

Bereits nun zum 17. Mal hatte der Nordberliner Tauchverein e.V. zusammen mit AIDA Deutschland e.V. zur Meisterschaft im Apnoetauchen aufgerufen. Ausgetragen wurde der Wettkampf in der Schwimmhalle in Berlin-Reinickendorf im Märkischen Viertel in zwei Disziplinen, dem Zeittauchen (Static) und dem Streckentauchen (Dynamic).

Begonnen wurde mit dem Zeittauchen (Static). Hierbei geht es darum, ruhig im Wasser zu liegen und möglichst lange die Luft anzuhalten. Danach folgte das Streckentauchen (Dynamik). Das Ziel ist, mit einem einzigen Atemzug die möglichst größte Strecke zu tauchen. Ob mit oder ohne Flossen getaucht wird ist freigestellt, die erreichte Weite wird aber gleich gewertet.

Anlässlich der Eröffnung der Veranstaltung in der Schwimmhalle im Märkischen Viertel wurde allen Teilnehmern die kürzlich erfolgten Änderungen im AIDA Deutschland Wettkampfreglement erläutert.

Jens Berger hatte sich wahrscheinlich gute Chancen auf einen deutschen Meistertitel ausgerechnet und konnte mit 6:17 min beim Zeittauchen auch schon ordentlich vorlegen. Beim Auftauchen nach dem Streckentauchen bei 162 m gelang ihm jedoch kein ordentliches Protokoll. Er bekam die rote Karte und er musste seinen Traum letztendlich aufgeben.

Ines Jurkschat
Ines Jurkschat

Sie hatte viel gewagt, es aber leider nicht sicher zu Ende gebracht. Ines Jurkschat hatte beim Streckentauchen die 177 m erreicht. Es hätte das beste Streckentauchergebnis der ganzen Veranstaltung werden können, aber beim Auftauchen konnte auch sie das Protokoll nicht sicher ablegen und erhielt dafür ebenfalls die rote Karte.

Besser lief es bei Dagmar Andres-Brümmer. Sie präsentierte sich, wie auch schon bei der Langen Nacht des Apnoetauchens 2014, wieder in Bestform. Mit 5:20 min im Zeittauchen und 158 m im Streckentauchen konnte sie den Deutschen Meistertitel sicher erringen und zugleich Siegerin der Meisterschaft werden.

Wie sie berichtet trainiert sie, wenn es der Beruf zulässt, kontinuierlich. Kürzlich hatte sie Ihr Training noch einmal umgestellt. Es sollte sozusagen der „Feinschliff“ vor der Deutschen Meisterschaft werden. Insbesondere wurde auf verbesserte Entspannung Wert gelegt, an einer perfekten Schwimmtechnik gearbeitet und die Tarierung nochmals verbessert. Bereits im Training hatte sie die 150 m im Streckentauchen sicher erreicht, aber die 160 m nicht ganz so sicher. Jetzt im Wettkampf absolvierte sie die ersten 100 m Streckentauchen noch ganz entspannt aber dann wurde es unangenehm. Ihr eigener Zuspruch half ihr aber dabei immer weiter zu tauchen. Ihr nächstes großes Ziel in diesem Jahr ist die Pool Weltmeisterschaft in Belgrad.

Johanna Keymeyer musste bei ihrem ersten Apnoewettkampf beim Zeittauchen wegen eines Black out eine rote Karte hinnehmen. Sie bewies aber Nervenstärke, trat noch einmal an und konnte beim Streckentauchen mit 92 m ein gutes Ergebnis abliefern.

Gesamtsieger bei den Herren wurde Joki Antero aus Finnland mit 7:23 min Zeittauch- und 164 m Streckentauchleistung.

Dessen Trainingspartner, Robert Woltmann (Deutschland), bewies, dass man ohne Flossen nicht unbedingt nur kürzere Strecken taucht. Mit einer Zeittauchleistung von 6:43 min und 136 m im Streckentauchen, beides persönliche Bestleistungen, wurde er auf seinem ersten Apnoewettkampf Deutscher Meister.

Inspiriert von Dokumentationen über das Apnoetauchen und dem Kinofilm „Im Rausch der Tiefe“ von 1988 (Regie Luc Besson) hatte Robert Woltmann im Jahr 2011 in Dahab (Ägypten) seine große Leidenschaft für das Freitauchen entdeckt. Drei Wochen vor dem Wettkampf in Berlin begann Robert Woltmann zusätzlich zu seinem regelmäßigen Schwimm- Dynamic- und Statictraining auch sein Technik-Training zu intensivieren und neben, leichtem anaerobem Schwimm- und Tauchtraining auch einmal pro Woche lange Streckentauchgänge zu trainieren um sich auf die Wettkampfsituation einzustellen. Schon im Training hatte Robert beim Zeittauchen Zeiten von mehr als 6 min erreicht. Im Wettkampf erzielte er dann mit

6:43 min seine bisherige persönliche Bestzeit. Um sich auch in den Tieftauchdisziplinen weiterzuentwickeln, eröffnete Robert mit seiner Münchner Trainingsgruppe die Tieftauchsaison im vergangen Jahr bereits Anfang Februar im Walchensee.

Sein Ziel ist es, den Apnoesport in Deutschland bekannter zu machen und durch die Gründung eines Freitauch-Vereins in München bessere Bedingungen für Training und Ausbildung zu schaffen.

Bei dieser Veranstaltung wurde auch der Titel „Berliner Meister“ vergeben. Bei den Frauen ging der Titel an Renate Biermann mit 3:03 min im Zeittauchen und 100 m im Streckentauchen und bei den Herren an Bodo Gierga mit 5:57 min und 115 m.

Alle Ergebnisse und Bilder sind unter http://www.freediving-competition-berlin.de/ zu finden.

Glückwunsch an alle Teilnehmer zu ihren guten Ergebnissen.

Der Dank gilt auch den Wettkampfrichtern von AIDA Deutschland und dem Ausrichter, dem Nordberliner Tauchverein e.V., den vielen Helfern vom Tauchsportclub Berlin e.V. sowie den Berliner Bäderbetrieben, die diese Veranstaltung erst ermöglichten.

Die nächsten Termine sind für die „Lange Nacht de Apnoetauchens“ der 14.11.2015 und für die „Berliner- und zugleich Deutschen Meisterschaften im Apnoetauchen“ der 13.02.2016.

Dann kann man im Märkischen Viertel wieder sagen „Da tauchen sie wieder“.

Zuschauer sind herzlich willkommen, jedoch ist der Zutritt zur Schwimmhalle nur in Badebekleidung gestattet. Der Eintritt ist frei.